1. Timotheus

Wie Timotheus soll jeder Christ, erstens den Glauben und zweitens ein gutes Gewissen bewahren. Glauben hat zwei Bedeutungen:

  1. Glauben als Aktivität (Verb) im Sinne von „vertrauen“ (z.B. Johannes 3,16)
  2. Glauben als Glaubensgut. Es geht um DEN Glauben (Nomen mit Artikel!). Damit ist die gesamte christliche Glaubenswahrheit gemeint.

Im Timotheusbrief geht es um das Glaubensgut, also um die gesamte christliche Glaubenswahrheit.

Einige wiedergeborene Christen haben das „gute Gewissen weggestoßen“. Dies bedeutet ein Leben zu führen, das nicht in Übereinstimmung mit der Glaubenswahrheit ist und dabei sogar bewusst das Gewissen zu ignorieren.

„Schiffbruch erleiden“: Schiffbruch erleiden bedeutet nicht, dass ein Christ wieder verloren gehen kann. Es geht in diesem Vers nicht um die Frage der ewigen Rettung bzw. Verlorenheit, sondern um das praktische Glaubensleben.

Ein Schiffbruch ist ein Unfall unterwegs auf einer Schiffsreise. Eine Lebensführung als Christ, mit einem verhärteten Gewissen und bewusst nicht in Übereinstimmung mit der Glaubenswahrheit, gleicht einem Unfall. Der Christ nimmt Schaden auf seiner Lebensreise und zwar in Bezug auf sein Glaubensleben. Denn anstatt im Glauben zu wachsen, erfährt er die schmerzhafte Erziehungsmaßnahmen („Zucht“) von Vers 20.

Mit „Glauben“ ist hier die gesamte christliche Glaubenswahrheit gemeint, siehe 1,19.

Die „letzten Tage“ in 2. Timotheus 3,1 sind die letzten Tage der christlichen Epoche. Die „späteren Zeiten“ in diesem Vers ist der Zeitraum noch vor den „letzten Tagen“.

Vom Glauben abfallen„: In diesem Vers geht es nicht um die Frage der ewigen Rettung bzw. Verlorenheit eines wiedergeborenen Christen, sondern hier geht es um die Fragen wie Menschen in der Christenheit mit der christliche Glaubenswahrheit [„dem Glauben“] umgehen.

Dabei werden „einige“ Menschen bewusst die christliche Glaubenswahrheit verwerfen, indem sie auf „Lehren von Dämonen achten“. Im, Gegensatz zu 1,19 geht es hier offensichtlich nicht um wiedergeborene Christen. Diese bewusste (Vers 2) Verwerfung und Verleugnung des christlichen Glaubensgutes, das heißt also die bewusste Abwendung von der „gesunden Lehre“ (2. Timotheus 1,13) hin zu den „Lehren von Dämonen“ bedeutet das „Abfallen von dem Glauben“.

Diese Abwendung geschieht nicht aufgrund von mangelnder Erkenntnis, sondern bewusst und mit einer gewissen bösartigen Absicht. Dafür spricht ihr Gewissenszustand, das wie „mit einem Brenneisen gehärtet“ ist, Vers 2.

Mit „Glauben“ ist hier die gesamte christliche Glaubenswahrheit, das Glaubensgut gemeint, siehe 1,19.

Abirren bedeutet das Ziel verfehlen. Abirren von dem Glauben bedeutet nicht, dass ein Christ wieder verloren gehen kann. Hier geht es um den Umgang mit dem Glaubensgut, das Timotheus bewahren soll.

Abirren von dem Glauben bedeutet, sich hinzuwenden und zu öffnen für die vermeintliche Erkenntnis [Gnosis], die aber letztlich nur ungöttlich und widersprüchlich ist. Aus der Hinwendung zu einer ungöttlichen falschen Lehre resultiert ein entsprechendes Glaubensleben, das nicht in Überstimmung mit der inspirierten Wahrheit ist.