
Wasser ist in der Bibel eine Metapher für das Wort Gottes, für das Gericht, für Menschenmassen oder für den Heiligen Geist, wie in diesem Vers. Wasser steht grundsätzlich in Verbindung mit Leben.
„Ströme lebendigen Wassers“:
Gott allein ist die Quelle des Lebens (vgl. Fels in der Wüste). Wenn ein Mensch an Jesus glaubt, zieht der Heilige Geist in seinen Körper ein (=Tempel des Geistes). In der Person des Heiligen Geistes ist Gott selbst, die Quelle des Lebens, im Körper des Gläubigen. So fließen nun aus dem Körper des Gläubigen Ströme lebendigen Wasser (=fließendes Quellwasser) zu anderen Menschen.
„aus dem Leib“:
Mit dem Körper kann ein Mensch Werke und Worte anderen Menschen zukommen („zufließen“) lassen. Die „Ströme lebendigen Wassers“ sind alle Werke und Worte eines Gläubigen, mit denen er in der Kraft des Geistes den Segen Gottes zu den Menschen bringt. Es sind die geistgewirkten „überströmenden“ guten Werke (2. Korinther 9,8) und Worte eines Gläubigen mit denen er Christus, das Leben, repräsentiert.

Einleitung
In diesem Abschnitt geht es nicht um die ewige Rettung bzw. Verdammnis, sondern um das Hervorbringen von sichtbarer Frucht für Gott. Dazu verwendet Christus die Metapher eines Weinstocks an dem Reben (Jünger) sind.
Zeitpunkt der Rede: Jesus sprach dies zu seinen Jüngern am Abend seiner Verhaftung, nachdem Judas bereits den Raum verließ!
Frucht: Frucht ist ein Werk des Glaubens das Gott der Vater anerkennt. Siehe „Früchte des Geistes“.
„Ihr“ und „jemand“: Christus unterscheidet hier bewusst und durchgehend zwischen den gläubigen Jüngern „ihr“ und „jemand“, der nicht in ihm bleibt. Diese Differenzierung ist entscheidend zum Verständnis des Textes.
Vers 2: Zwei Arten von Reben – Fruchtbringende Zugehörigkeit zum Weinstock
„jede Rebe an mir“: Es gibt zwei Arten von Reben (Jüngern) „am Weinstock“:
- jede Rebe, die Frucht bringt (Vers 2-5): Diese sollen durch Reinigung von noch mehr Frucht bringen.
- jede Rebe, die nicht Frucht bringt (Vers 6): Diese werden weggenommen. Es heißt nicht, dass die Rebe keine Frucht mehr bringt, sondern dass sie keine bringt, also noch nie welche gebracht hat.
Obwohl jede Rebe „am (im) Weinstock“ ist, bringt nicht jede Rebe Frucht. Der Grund ist die unterschiedliche Art der Zugehörigkeit zu Christus:
- Zugehörigkeit zu Jesus durch Bekenntnis: Ein Mensch der bekennt Christ zu sein, ist „am Weinstock“ durch sein christliches Bekenntnis. Das ist eine rein äußerliche Zugehörigkeit allein auf Basis des christlichen Bekenntnisses. Das Bekenntnis allein ist jedoch nicht fruchtbringend.
- Zugehörigkeit zu Jesus durch Wiedergeburt: Ein Mensch der Jesus annimmt im Glauben gehört zu Christus durch Wiedergeburt. Das ist eine innere Lebensbeziehung, denn der Gläubige bekommt die Natur Gottes, das ewige Leben.
Zusammengefasst heißt das
- Jede Rebe, die Frucht bringt, ist ein wahrhaftiger „gläubiger Jünger“ die durch den Glauben an Christus wiedergeboren sind und eine bleibende innere Lebensbeziehung zu ihm hat.
- Jede Rebe die nicht Frucht bringt, ist nur ein „bekennender Jünger„, der zwar eine äußerliche Zugehörigkeit haben, aber nicht wiedergeboren ist.
Vers 3
Hier meint Jesus die gläubigen Jünger („ihr“) im Gegensatz zu Vers 6 („jemand“).
„ihr seid schon rein“: Die gläubigen Jünger sind rein durch die Waschung der Wiedergeburt (Titus 3,5), die sie empfingen durch den Glauben an sein Wort.
Diese Reinheit ist keine moralische Reinheit, sondern sie sind als wiedergeborene Gläubige („in Christus“) reingewaschen (Position). Der Vater muss sie aber in praktischer Weise „reinigen“ (d.h. pflegen), damit sie noch mehr Frucht bringen (Praxis).
Vers 4: Fruchtbringende Abhängigkeit vom Weinstock
In diesem Vers geht es um die Frage, wie die wahrhaftigen Jünger Frucht bringen bzw. mehr Frucht können. Nämlich in Abhängigkeit vom Herrn.
„nicht von sich selbst aus Frucht bringen„:
Wenn eine Rebe nicht am Weinstock bleibt, bringt sie keine Frucht. Eine Rebe ist vollständig abhängig vom Weinstock und kann „nicht von sich selbst aus“ Frucht bringen. Sie benötigt die ununterbrochene Versorgung mit Wasser und Nährstoffe durch den Weinstock.
„so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt:
Auch ein gläubiger Jünger kann nicht aus eigener Kraft und unabhängig von Christus Frucht bringen für Gott! Die Voraussetzung ist: „bleibt in mir“. Dies ist ein Ausdruck für die fruchtbringende Beziehung zu Christus, die zwei Aspekte umfasst:
- „Bleibt in mir“ umfasst die grundlegende innere Lebensbeziehung zu Christus durch die Wiedergeburt, um wahrhaftig mit dem Weinstock verbunden zu sein.
- „Bleibt in mir“ umfasst die praktische Lebensgemeinschaft mit Christus als wahrer Jünger, geprägt von Abhängigkeit und Nähe. Diese Abhängigkeit von Christus als Kraft- und Versorgungsquelle ist fruchtbringend.
Letztlich müssen beide Aspekte erfüllt sein, damit ein Mensch sichtbare Frucht bringt für Gott.
„Bleiben“ ist der erkennbare Ausdruck einer inneren Lebensverbindung mit dem Sohn Gottes, durch die ein wahrer Christ gekennzeichnet ist (vgl. Joh. 6,56).
Wenn ein Gläubiger („ihr“) nicht in ihm bleibt, geht er nicht ewig verloren („hinausgeworfen“), sondern er lebt nicht in der fruchtbringenden Gemeinschaft mit Christus.
Vers 5
„außer mir (getrennt von mir) könnt ihr nichts tun.“
Ein gläubiger Nachfolger Jesu kann unabhängig von Jesus nichts „tun“, d.h. keine Frucht bringen. Ein Nachfolger muss „ihn ihm bleiben“, das heißt er muss in praktischer Gemeinschaft bleiben mit der fruchtbringenden Kraft- und Versorgungsquelle, die Jesus ist. Nur in Abhängigkeit von Jesus kann ein Nachfolger etwas „tun“, das Gott gefällt.
Vers 6
„wenn jemand nicht in mir bleibt„:
Hier geht es nicht mehr um die gläubigen Jünger („ihr“), sondern um „jemand der nicht in mir bleibt“!
Dieser Vers knüpft an Vers 2 an, wo die Rebe erwähnt wird, die nicht Frucht bringt. Eine Rebe die nicht Früchte bringt, nimmt der Gärtner weg und verbrennt sie.
Hier ist „jemand“ der nicht Frucht bringt, weil er keine fruchtbringende Beziehung zu Christus hat. Diese Rebe wird nicht gereinigt, sondern weggeworfen und schließlich verbrannt, denn sie kann nicht Frucht bringen.
Die nicht vorhandene Frucht ist das sichtbare Kennzeichen dafür, dass keine echte Lebensbeziehung zu Christus durch Wiedergeburt vorhanden ist.
Die fehlende Frucht ist bei diesen Jüngern nicht eine Frage der Reinigung, sondern eine Frage der grundlegende Beziehung zu Christus, dem Weinstock.
Hier handelt es sich um Ungläubige, die durch ihr Bekenntnis zwar eine äußere Zugehörigkeit zu Christus haben, aber nicht wiedergeboren sind. Sie haben weder das neue Leben noch den Geist und sind deshalb nicht fähig, die Frucht des Geistes hervorzubringen.
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