Matthäus

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Audio Erklärung:

Was ist die Lästerung des Heiligen Geistes? Können etwa wiedergeborene Christen diese Sünde tun? Ist zum Beispiel das Lästern über eine Predigt oder über die Glaubenswerke von Mitgläubigen die Lästerung des Geistes? Gibt es die Lästerung des Geistes heute überhaupt noch?

Anlass der Lästerung: Zeichen Jesu

Jesus tat persönlich, öffentlich und ganz in der Kraft des Heiligen Geistes ein Zeichen. Jesus tat häufig Zeichen und Wunder, um seine Messianität vor den Juden zu bestätigen.

Jesus Christus heilte eine Person in Anwesenheit des jüdischen Volkes und der Pharisäer durch eine Dämonenaustreibung.

Diese Zeichen und Wunder, die Jesus Christus explizit zur Bestätigung seiner Messianität für die Juden wirkte, gibt es heute nicht mehr.

Lästernde Personen: Juden (Pharisäer)

Ungläubige, verstockte Juden die nicht errettet waren, nahmen dieses Zeichen zum Anlass die Lästerung auszusprechen. Es waren nicht gläubige Nachfolger bzw. wiedergeborene Christen, die diese Lästerung des Geistes aussprechen. Die Lästerung des Geistes steht an keiner Stelle in Zusammenhang mit Gläubigen.

Diese Lästerung war keine affektive Empörung, sondern sie geschah in einer hasserfüllten Grundhaltung der Verwerfung der Person Jesus Christi.

Gegenstand der Lästerung: Heiliger Geist

Lästerung bedeutet, beabsichtigt etwas Böses über jemanden auszusprechen, d.h. in gesprochenen Worten, nicht Gedanken.

Die Pharisäer sagten, dass Jesus diese Austreibung in der Kraft des obersten Dämons Beelzebub, also des Teufels tun würde. Jesus tat dieses Zeichen jedoch in der Kraft des Heiligen Geistes.

Damit lästerten sie nicht Jesus, sondern den Heiligen Geist, denn sie bezeichneten ihn somit als Beelzebub, als Teufel selbst. Das ist Lästerung.

Jesus nennt dies nicht Sünde gegen den Heiligen Geist„! Denn jede Sünde wird letztlich gegen Gott (Psalm 51,4) und damit auch gegen den Heiligen Geist begangen. Damit ist prinzipiell jede Sünde auch eine Sünde gegen den Geist Gottes. Hier geht es jedoch explizit um die spezifische Sünde der „Lästerung“ des Geistes. Die Lästerung des Geistes ist exakt und ausschließlich der Sachverhalt, der in diesem Abschnitt beschrieben wird.

Folge der Lästerung: Unvergebbarkeit

Diese Lästerung kann in Ewigkeit nicht vergeben werden.

Zeitpunkt der Lästerung: Zwei Zeitalter (Vers 32)

Jesus nennt zwei Zeitalter (Heilgeschichtliche Epochen) in denen diese Lästerung nicht vergeben wird: „…dem wird nicht vergeben werden – weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen“.

Diese zwei Zeitalter geben an, wann eine derartige Lästerung ausgesprochen werden kann. Das heißt also, die Lästerung gegen den Geist wird in Ewigkeit nicht vergeben werden, weder wenn diese Lästerung in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen Zeitalter ausgesprochen wird.

Es geht hier also um die Frage, in welchem Zeitalter die Sünde, die Lästerung begangen wird! Dabei nennt er:

  • dieses Zeitalter„: Damit ist Lebenszeit Jesu gemeint als er selbst auf der Erde war
  • künftiges Zeitalter„: Damit ist das 1000 jährige Reich (Markus 10,30) gemeint, in dem er selbst auf der Erde regieren wird.

Das heutige Zeitalter (sogenannte „Gnadenzeit“) von Pfingsten bis zur Entrückung, wird allerdings nicht genannt. Damit wird deutlich, dass diese spezifische Sünde in der heutigen heilsgeschichtlichen Epoche („Zeit der Gnade“) gar nicht getan werden kann.

Diese beiden Zeitalter (1. und 2.) haben zwei gemeinsame Merkmale:

  1. Jesus ist persönlich auf der Erde und zwar insbesondere als Messias für sein Volk Israel.
  2. Christus wirkt Zeichen (Jesaja 35,5-6).

Damit scheint die Lästerung des Geistes mit seiner persönlichen Gegenwart und Zeichenwirkung in Verbindung zu stehen, die heute jedoch nicht gegeben ist. Demnach scheint es die Lästerung des Geistes im tausendjährigen Reich wieder geben zu können.


Zusammenfassung und Fazit

Der Begriff „Lästerung des Geistes“ bzw. „reden gegen den Geist “ ist kein Begriff der eine allgemein schwerwiegende Sünde beschreibt. Der Begriff definiert offensichtlich die spezifische Sünde, wie sie explizit in dieser Begebenheit beschrieben wird.

Die Voraussetzungen zu dieser Lästerung sind im heutigen Zeitalter der Gnade nicht erfüllt: offenkundige Zeichen gewirkt persönlich von Christus als Messias. Mit dieser Lästerung steht somit auch eine jüdische Verwerfung der Person Jesus Christi als Messias in Verbindung.

Bei der Lästerung des Geistes wird eine göttliche Handlung dem Teufel zugeschrieben. In der heuten Zeit ist viel mehr der umgekehrte Tatbestand verbreitet: eine satanische Handlung wird Gott zugeschrieben (z.B. Irrlehren, Spiritismus, Esoterik etc.).

Folgende Sünden stehen dagegen in eindeutig Verbindung mit wiedergeborenen Christen:

  • Den Heiligen Geist betrüben (Epheser 4,30) und dämpfen (1.Thessalonicher 5,19).
  • Die Sünde zum Tod: 1. Johannes (in Arbeit)

Exkurs: Der Abfall in Hebräer 6

Der Abfall ist zwar kein identischer Sachverhalt, steht aber auch in Zusammenhang mit dem Heiligen Geist. Dort geht es um erweckte, aber nicht wiedergeborene Menschen (Juden). Diese sind zwar direkt im Wirkungsbereich des Geistes Gottes (Einflüsse und Segnungen des Geistes ), aber stehen trotzdem in Gefahr abzufallen, d.h. wieder zum Judentum zurückzukehren.

Die Folge dieses Abfalls ist die Unmöglichkeit der Umkehr (Bekehrung). Dies ist jedoch nicht identisch mit der Unvergebarkeit einer Sünde.